Noch so eine vermeidbare Niederlage will sich Urs Fischer mit dem 1. FC Union Berlin vor Weihnachten nicht leisten. «Wir müssen uns am Limit bewegen, effizient sein und die richtigen Entscheidungen treffen», forderte der Coach vor dem letzten Heimspiel des Jahres in der Fußball-Bundesliga gegen den SC Freiburg. Am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) soll die 0:1-Pleite bei Greuther Fürth vom Sonntag vergessen gemacht werden. Fischer weiß allerdings, dass das gegen das Überraschungsteam aus dem Breisgau nicht leicht wird.
«Freiburg steht zurecht da oben. Sie machen einen sehr stabilen Eindruck, die Mannschaft kennt sich und hat sich nicht groß verändert», sagte Fischer bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Zwar schaffte der SC von Kult-Trainer Christian Streich nur einen Sieg in den vergangenen fünf Spielen in der Fußball-Bundesliga, trotzdem ist sein Team immer noch Tabellenfünfter und liegt sogar einen Rang vor Union. «Es ist eine Mannschaft, die gerade bei Standards eine große Gefahr entwickelt. Sie sind auch mutig mit dem Ball, trauen sich viel zu», sagte Fischer über den kommenden Gegner. Zu sehen war das auch zuletzt bei Freiburgs furiosem 6:0 gegen Borussia Mönchengladbach.
Union schied am vergangenen Donnerstag in der Europa Conference League aus, drei Tage später folgte die Niederlage in Fürth. Nun sei es wichtig, das kräftezehrende Jahr mit Erfolgen abzuschließen, Fischer fürchtet allerdings ohnehin keine schlechte Stimmung.
Fehlen wird zumindest gegen Freiburg Abwehrchef Marvin Friedrich. Wegen einer Erkrankung war der 26-Jährige bereits zuletzt in Franken nicht dabei, zum Jahresabschluss am Samstag beim VfL Bochum könnte der Vizekapitän aber zumindest wieder im Kader stehen. Am Dienstag stieg Friedrich wieder reduziert ins Training ein, er dürfte in der Dreierkette zunächst weiter von Paul Jaeckel ersetzt werden.
«Wenn man sich die Spiele anschaut, waren diese alle umkämpft», blickte Fischer derweil auf die Historie mit dem SCF zurück. Allerdings gewann Freiburg in der Vergangenheit von vier Ligaspielen in Berlin noch kein einziges und ist vor der Heimstärke der Hauptstädter gewarnt. Von den letzten 24 Bundesliga-Heimspielen ging bei den Eisernen nur eins verloren - am zehnten Spieltag gegen Rekordmeister FC Bayern München (2:5). An der Alten Försterei sind am 16. Spieltag wegen der Corona-Bestimmung immerhin 5000 Zuschauer dabei, nachdem es in Fürth noch ein reines Geisterspiel gab.
«Das wird schon ein harter Kampf», sagte Unions Mittelfeldspieler Niko Gießelmann, der sich mit seinem Team steigern will: «Ich glaube, dass wir da schon das schwächere Spiel wiedergutmachen können.» Fischer blickt indes gar nicht zu negativ auf den Auftritt in Fürth zurück. «Natürlich waren wir enttäuscht über das Resultat», sagte der 55-Jährige: «Wir hatten vier, fünf Großchancen, aber wir waren nicht effizient genug. Aber sonst hat es die Mannschaft eigentlich gut umgesetzt.»