Marx habe erklärt, wer nun noch systemische Ursachen leugne, habe die Herausforderung nicht verstanden. Er wende dies aber nicht auf einen Verantwortungsträger wie Joseph Ratzinger an, der auf die Frage nach seiner damaligen Rolle als Erzbischof von München und Freising die Unwahrheit gesagt habe. «Ein Zeichen der Transparenz und Kritik wäre hier angebracht gewesen», sagte die Präsidentin der Laienvertretung.
Darüber hinaus kritisierte sie Marx' Reaktion auf das Gutachten als «überraschend unkonkret». «Es gab kein Beispiel dafür, wie nun genau die Unterstützung von Pfarrgemeinden aussieht, in denen Missbrauchstäter ihr Unwesen trieben. Es fehlten insgesamt konkrete Beispiele für Veränderungen hier und heute», sagte Stetter-Karp. «Dass der Kardinal nach eigenen Worten in einem Jahr vor die Öffentlichkeit treten möchte, um zu erklären, was sich verändert hat, finde ich spät.»