Bei der «Stunde der Wintervögel» hatten 34.300 Freiwillige allein in Bayern am verlängerten Dreikönigswochenende eine Stunde lang 802.400 Vögel in ihren Gärten gezählt und bestimmt. Im Schnitt meldeten sie 33 Vögel pro Garten - rund zehn weniger als noch vor zehn Jahren.
Zum vierten Mal in Folge wurde der Haussperling - auch Spatz genannt - am häufigsten gesichtet, obwohl er europaweit im Bestand abnimmt. «Vor allem in großen Städten sucht der gesellige kleine Vogel oft vergeblich nach geeigneten Brutplätzen in großer Zahl, ausreichend Nahrung und Versteckmöglichkeiten wie Büschen oder Hecken», erläuterte LBV-Biologin Angelika Nelson. So habe München mit durchschnittlich nicht einmal einem Spatz pro Zählort die niedrigste Haussperlingsdichte im bundesweiten Vergleich.
In absoluten Zahlen folgen dem Haussperling Kohlmeise, Feldsperling, Amsel und Blaumeise. «Seit acht Jahren sind dies die häufigsten Vogelarten in Bayerns Gärten», erläuterte Nelson. «Der Bestand der Amseln scheint sich seit dem Einbruch im Jahr 2018, der wohl auf Todesfälle durch das Usutu-Virus zurückgeht, weiterhin zu erholen.» Auch Kohl- und Blaumeisen wurden wieder in ihrer üblichen Anzahl gemeldet, nachdem ein Bakterium im Frühling 2020 in weiten Teilen Deutschlands eine Epidemie bei kleinen Meisenarten ausgelöst hatte.
Der Buchfink landete heuer erneut auf Rang 6, gefolgt von Grünfink und Elster. Für Fachleute überraschend: Auch der Buntspecht ist in die bayernweite Top-Ten-Liste geflattert, gefolgt von der Rabenkrähe. Auffällig: Dieses Jahr gab es keine Einflüge nordischer Wintergäste. So wurden Erlenzeisige, Wacholderdrosseln und Bergfinken deutlich seltener gemeldet als in den Jahren zuvor.