Papst nach OP im Krankenhaus - Vatikan tritt Sorgen entgegen

Einen Tag nach seiner Operation wird der allgemeine Gesundheitszustand von Papst Franziskus als gut beschrieben. Für den Pontifex steht nun Erholung auf dem Programm - einige Termine wurden abgesagt.
Papst Franziskus
Universitätspoliklinik

Nach einer dreistündigen Operation am offenen Bauch von Papst Franziskus hat der Vatikan Sorgen um die Gesundheit des Kirchenoberhaupts zerstreut. Das Oberhaupt der katholischen Kirche habe eine ruhige erste Nacht in der römischen Gemelli-Klinik verbracht, sein allgemeiner Gesundheitszustand sei gut, hieß es vom Heiligen Stuhl. Am Abend hieß es, die Werte des 86-Jährigen seien stabil, er bekomme Flüssignahrung.

Die Kontrolluntersuchungen zeigten gute Ergebnisse, hieß es weiter. Nun müsse sich Franziskus jedoch weiter ausruhen und erholen. Vor allem wegen der Vollnarkose hatte es Sorgen um die Gesundheit des Pontifex gegeben. Vatikan-Sprecher Matteo Bruni berichtete, dass Franziskus von den vielen guten Genesungswünschen gerührt sei. Er telefonierte kurz mit einer Frau, deren kleinen Sohn Miguel Angel er Ende März bei einem damaligen Aufenthalt im Gemelli-Krankenhaus getauft hatte.

Der Papst war am Mittwoch wegen einer Laparozele, eines Narbenbruchs im Bereich des Darms, operiert worden. Der behandelnde Chirurg, Sergio Alfieri, berichtete am Mittwochabend, dass Franziskus zur Beobachtung und zur Erholung nach dem Eingriff wohl fünf bis sieben Tage in der Klinik bleiben müsse. Wenn sich der Papst dann fit fühle, könne er wieder seinen Aufgaben nachgehen, ergänzte Alfieri. Nur von körperlich schweren Tätigkeiten riet er ihm ab.

Groß-Event findet statt - ohne Papst

Vorsorglich wurden deswegen alle geplanten Audienzen im Vatikan bis zum 18. Juni abgesagt. Ein für Samstag am Petersplatz geplantes Groß-Event für den Frieden soll allerdings weiterhin stattfinden - nur eben ohne den Papst. Bei der Veranstaltung, zu der knapp 30 Nobelpreisträger und Prominente wie die Opern- und Popstars Andrea Bocelli und Al Bano erwartet werden, soll ein großer Friedensappell veröffentlicht werden. Gegen Ende der Veranstaltung war eigentlich eine symbolische «Umarmung» von Jugendlichen mit dem Papst geplant.

Am Sonntag steht zudem das traditionelle Angelus-Gebet an. Dieses könnte der Papst theoretisch auch im Krankenhaus sprechen - wie er es schon 2021 im Anschluss an seine damalige Darm-Operation auf dem Balkon des Gemelli-Klinikums getan hatte.

Auf Franziskus' Agenda stehen im Sommer zudem noch zwei Auslandsreisen, die er nach jetzigem Stand wie geplant antreten soll: Zunächst geht es Anfang August zum Weltjugendtag nach Lissabon in Portugal sowie Ende August in die Mongolei, wo sich der Pontifex im Rahmen einer Apostolischen Reise fünf Tage aufhalten wird.

Papst arbeitet auch im Krankenhaus

Auch als Franziskus im März kurz vor Ostern wegen einer Lungenentzündung für drei Tage stationär im Krankenhaus bleiben musste, arbeitete er in seinem privaten Appartement im zehnten Stock des Klinikums. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin kündigte am Mittwoch bereits an, dass der Papst auch in der Klinik seinen wichtigsten Aufgaben nachgehen könne und man ihn dabei unterstütze.

Den bei vielen Gläubigen populären Argentinier erreichen nun zahlreiche Genesungswünsche. Das zum Vatikan gehörende Kinderkrankenhaus Bambino Gesù in Rom veröffentlichte etwa ein von Kindern mit Buntstiften gemaltes Bild, auf dem der Papst im Krankenbett zu sehen ist - versehen mit dem Schriftzug «Keine Angst haben - Wir sind bei dir» sowie einem Herz und den Unterschriften von vier Kindern. Der Heilige Stuhl teilte mit, Franziskus habe sich für die Gebete und guten Wünsche bedankt. Er bitte darum, weiter für ihn und seine Gesundheit zu beten.

Trotz seines Alters hat Franziskus generell nicht vor, kürzerzutreten. Er gönnt sich auch deshalb nur selten Phasen der Ruhe und Auszeiten, um nicht schwach oder gebrechlich zu wirken. Der wegen eines Knieleidens im Rollstuhl sitzende Argentinier will vermeiden, dass der Eindruck entsteht, er könne sein Amt nicht mehr richtig ausführen. Wichtige Themen hat er noch zu bearbeiten - so etwa sein Engagement für den Frieden angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Kürzlich schickte er Kardinal Matteo Zuppi für Gespräche nach Kiew.

© dpa
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