Kiew: Russland verliert in Bachmut 500 Mann pro Tag

«Kanonenfutter» und «Taktik des Fleischwolfs»: Mit diesen Worten beschreibt der ukrainische Verteidigungsminister, wie russische Soldaten an der Front ihr Leben verlieren.
«Wir verteidigen das Vaterland» steht auf diesem Plakat im russischen St. Petersburg. © Dmitri Lovetsky/AP/dpa

Das russische Militär erleidet nach Angaben aus Kiew bei der Schlacht um die ostukrainische Stadt Bachmut enorm hohe Verluste. «Die Verluste der Russen belaufen sich jeden Tag auf bis zu 500 Gefallene und Verletzte», sagte der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow der «Bild am Sonntag». Die russischen Soldaten seien lediglich «Kanonenfutter» in der von Moskau genutzten «Taktik des Fleischwolfs». Unabhängig lassen sich die Angaben zu den Verlustzahlen nicht überprüfen.

Allerdings ist die Stadt seit Monaten schwer umkämpft. In dem Raum ist vor allem die Söldnereinheit Wagner aktiv. Deren Chef, der als kremlnah geltende Oligarch Jewgeni Prigoschin, hat in der Vergangenheit in russischen Gefängnissen Männer für die Truppe rekrutiert. Gerade unter diesen Gefangenen sollen Berichten zufolge die Verluste extrem hoch sein. Die Menschenrechtsorganisation «Russland hinter Gittern» hatte zuletzt davon gesprochen, dass von den 50.000 in Gefängnissen angeworbenen Söldnern nur noch 10.000 an der Front seien. Der Rest sei gefallen, verwundet, gefangen genommen worden oder desertiert.

Laut Resnikow ist Bachmut «für die Russen ein symbolischer Ort», weshalb die Anstrengungen für die Einnahme der Stadt so bedeutend seien. Dabei bedeute selbst deren Eroberung nichts für den weiteren Verlauf der Kämpfe im Donbass, sagte er der Zeitung.

In der Vergangenheit hatte allerdings auch die Führung in Kiew Bachmut eine hohe symbolische Bedeutung verliehen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach unter anderem von der «Festung Bachmut», die nicht aufgegeben werde. Heute sind die Töne gemäßigter. Der Fall der Stadt wird inzwischen als Möglichkeit in Betracht gezogen. Allerdings will die Ukraine so lange wie möglich an den Stellungen festhalten, auch weil die russischen Truppen beim Anrennen dagegen viel Zeit und Kraft verlieren.

© dpa
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