Iran: Internet massiv gestört - Scharfe Worte gegen Berlin

Bilder und Videos der Proteste im Iran werden immer wieder über soziale Netzwerke geteilt. Am Montag werden nun extrem langsame Verbindungen und gesperrte Domains gemeldet. Nutzer sind besorgt.
Eine Frau protestiert Ende September in Teheran gegen die iranische Führung. © Uncredited/AP/dpa/Archiv

Im Iran ist das Internet massiv gestört. Nutzer in der Hauptstadt Teheran berichteten am Montag von extrem langsamen Verbindungen. Während iranische Websiten gut zu erreichen waren, schienen Domains zu internationalen .com-Domains gesperrt zu sein.

Einige Nutzer äußerten die Sorge, dass Irans Zugang zum weltweiten Netz nach den dreimonatigen Protesten im Land nun endgültig gesperrt werden könnte. Entsprechende Pläne für ein nationales Netz werden im Parlament der Islamischen Republik seit Jahren diskutiert. Viele Onlinehändler leiden unter den Internetblockaden, insbesondere durch die Sperren der beliebten Netzwerke Instagram und Whatsapp.

Teheran verschärft Ton gegen Berlin

Unterdessen verschärfte Teheran erneut den Ton gegen Deutschland. Der erzkonservative Politiker und Brigadegeneral Esmaeil Kusari forderte ein Überdenken der Beziehungen zu Ländern wie England, Frankreich oder Deutschland, wie die Nachrichtenagentur Fars berichtete. «Die Europäer sollten wissen, dass sie es mit einem mächtigen Iran zu tun haben und wir nicht um jeden Preis Beziehungen zu ihnen brauchen», sagte Kusari. Vergangenen Montag hatte die Europäische Union wegen Menschenrechtsverletzungen erneut Sanktionen gegen den Iran verhängt.

Mehr als drei Monate nach Ausbruch der Proteste gingen jüngst weniger Demonstranten auf die Straßen. Viele Menschen waren schockiert über die Exekution von zwei Demonstranten, die nach Beginn der Aufstände in Schnellverfahren verurteilt worden waren. Auslöser der Proteste war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Sie starb am 16. September im Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war.

© dpa
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