London liefert Marschflugkörper an Ukraine

Bereits im Februar hatte Premier Sunak angekündigt, Großbritannien werde als erstes Land die Ukraine mit Raketen mit größerer Reichweite ausrüsten. Nun ist klar, um welche Waffensysteme es sich handelt.
Ben Wallace
«Ausgewogene und verhältnismäßige Reaktion auf die russische Eskalation»: Großbritanniens Verteidigungsminister Ben Wallace. © Stefan Rousseau/PA/dpa

Großbritannien liefert der Ukraine wie bereits angekündigt Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow. «Die Stiftung dieser Waffensysteme bietet der Ukraine die beste Möglichkeit, sich gegen Russlands andauernde Brutalität zu verteidigen, vor allem gegen die gezielten Angriffe auf die zivile Infrastruktur der Ukraine, die gegen das Völkerrecht verstoßen», sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace im Parlament. Die Raketen würden in die Ukraine geschickt oder seien bereits in ukrainischer Hand.

Die Storm Shadow würden die bereits vorhandenen Raketensysteme ergänzen, darunter der US-amerikanische Mehrfachraketenwerfer Himars, britische Harpoon-Raketen sowie ukrainische Neptun-Marschflugkörper, sagte Wallace weiter. Er betonte, allein Russlands Angriff habe dazu geführt, dass solche Waffen an die Ukraine geliefert werden. Es handele sich um eine «ausgewogene und verhältnismäßige Reaktion auf die russische Eskalation».

«Äußerst negativ» beurteilte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow die angekündigte Lieferung an den Kriegsgegner. «Das bedarf einer adäquaten Antwort auch von unseren Militärs, die sicherlich aus militärischer Sicht entsprechende Lösungen finden», wurde Peskow von der Agentur Ria Nowosti zitiert.

Raketen können die Krim erreichen

Die luftgestützten Storm Shadow, die von Großbritannien und Frankreich gemeinsam entwickelt wurden, haben laut Hersteller MBDA eine Reichweite von mehr als 250 Kilometern. Damit können sie Ziele auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim erreichen. Die von der Ukraine mit Erfolg eingesetzten Mehrfachraketenwerfer vom US-Typ Himars können Ziele in 80 Kilometern Entfernung treffen. Britische Truppen haben die Storm Shadow unter anderem im Irak und gegen die Terrormiliz IS in Syrien eingesetzt.

CNN zitierte einen ranghohen US-Militär auch mit Blick auf die geplante ukrainische Großoffensive mit den Worten, die Waffe sei ein «Gamechanger». Ein westlicher Regierungsvertreter sagte dem Sender, die Ukraine habe Großbritannien versichert, die Storm Shadow nur innerhalb ihres eigenen völkerrechtlich anerkannten Territoriums einzusetzen und nicht gegen Ziele in Russland.

Ein Downing-Street-Sprecher sagte, Premier Rishi Sunak habe beim Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Februar angekündigt, Großbritannien werde das erste Land sein, das Langstreckenwaffen liefere, und daran habe sich nichts geändert. London hatte auch als erstes westliches Land der Ukraine moderne Kampfpanzer vom Typ Challenger-2 geschickt.

Moskau behauptete mehrfach, die Ukraine habe ihre selbst entwickelte Boden-Boden-Rakete Hrim 2 gegen Ziele auf der Krim eingesetzt. Diese Raketen haben eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern.

Diskussion um Kampfjets dauert an

Verteidigungsminister Wallace sagte zudem, die Ukraine habe das angebotene Training von Piloten an britischen Eurofighter-Jets abgelehnt und die Lieferung von Maschinen des Typs F-16 gefordert. Diese habe Großbritannien zwar selbst nicht. «Ich würde aber jeden dazu ermutigen, den Ukrainern F-16 zu schenken.» Wallace wies zudem darauf hin, dass erbeutete russische Panzer überholt und dann auf ukrainischer Seite eingesetzt werden sollten.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Deutscher Fernsehpreis
Tv & kino
Beim Fernsehpreis räumen Streamingdienste ab
Sängerin Nicole
People news
Hans-Rosenthal-Ehrenpreis 2023 geht an Sängerin Nicole
U2
Musik news
U2 eröffnen spektakuläre Konzert-Kugel in Las Vegas
Mann hält ein Handy in der Hand und sitzt am Laptop.
Das beste netz deutschlands
Viele Internet-Tarife sind teurer geworden
Xiaomi Watch 2 Pro: Alle Infos zur neuen Smartwatch mit Wear OS
Handy ratgeber & tests
Xiaomi Watch 2 Pro: Alle Infos zur neuen Smartwatch mit Wear OS
iPhone SE 4: Wann gibt es ein neues günstiges iPhone?
Handy ratgeber & tests
iPhone SE 4: Wann gibt es ein neues günstiges iPhone?
Thomas Tuchel
Fußball news
«Das bohrt»: Tuchel fordert Bayern-Statement in Leipzig
Flugzeug hebt vor orangenem Himmel ab.
Reise
Flugtickets: Sonntag laut Analyse der beste Tag zum Buchen