IAEA besorgt: AKW Saporischschja ohne Notstromleitung

Das Atomkraftwerk hat nur eine einzige funktionierende Hauptstromleitung. Wie wahrscheinlich ist ein nuklearer Unfall?
Ukraine-Krieg - Saporischschja
Ein russischer Soldat bewacht einen Bereich des Kernkraftwerks Saporischschja. © -/AP/dpa

Das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) inzwischen seit drei Monaten ohne externe Notstromversorgung. Das mache das AKW extrem anfällig für den Fall, dass die einzige funktionierende Hauptstromleitung erneut ausfalle, hieß es in einer Mitteilung der IAEA heute.

Die IAEA in Wien ist besorgt, dass ein Ausfall der Kühlsysteme zu einer Überhitzung der Brennstäbe und des Atommülls und damit zu einem nuklearen Unfall führen könnte. Seit der Besetzung des größten europäischen Kernkraftwerks durch russische Truppen im März 2022 war bereits mehrmals die Stromversorgung des Kraftwerks ausgefallen.

In solchen Fällen wird die Kühlung mittels der vorhandenen Dieselgeneratoren gewährleistet. Beim jüngsten derartigen Vorfall hatte es geheißen, der Treibstoff reiche für zehn Tage. Laut IAEA hatte das Kraftwerk vor dem Krieg vier externe Stromleitungen zur Verfügung.

Die aktuelle Lage

In der Mitteilung hieß es weiter, vergangene Woche habe das IAEA-Team vor Ort berichtet, es habe zwei Landminenexplosionen direkt vor dem AKW-Gelände gehört. Dies verdeutliche erneut die angespannte Situation angesichts intensiver Spekulationen über bevorstehende Militäraktionen in der Region. Seit längerem wird über eine ukrainische Gegenoffensive in der Südukraine gemutmaßt, die auch eine Rückeroberung des Atomkraftwerks vorsieht.

IAEA-Experten hätten jüngst auch die Hauptkontrollräume der sechs Reaktoren besucht, hieß es weiter. «Obwohl das Kraftwerk durch einen erheblichen Personalabbau während des Konflikts beeinträchtigt wurde - was die Wartung und andere wichtige Arbeiten einschränkte -, gibt es in den Kontrollräumen immer noch genügend Betriebspersonal», hieß es. Eine geplante Rotation des Expertenteams vor Ort - die achte seit Einrichtung der Mission im vergangenen September - habe sich aufgrund der örtlichen Wetterbedingungen verzögert.

IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi sagte laut Mitteilung, dass er das AKW bald selbst besuchen werde. «Es ist wichtig, die Entwicklungen seit meinem letzten Besuch Ende März zu beurteilen», sagte Grossi.

© dpa
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