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Hunderte Migranten an saudisch-jemenitischer Grenze getötet

Hingerichtete Kinder, Leichenberge an der Migrationsroute: Human Rights Watch veröffentlicht einen erschütternden Bericht zur Situation an der saudisch-jemenitischen Grenze.
Wüste
An der Grenze zwischen Saudi-Arabien und dem Jemen sollen Sprengwaffen gegen Migranten eingesetzt werden. (Symbolbild) © Jerome Delay/AP/dpa

Saudische Grenzschutzbeamte haben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) zufolge Hunderte äthiopische Migranten und Asylsuchende getötet, die versucht haben, die saudisch-jemenitische Grenze zu überqueren. Menschen sollen aus nächster Nähe erschossen worden sein, darunter auch Kinder, heißt es in dem Bericht.

Demnach wurden außerdem Sprengwaffen gegen Migranten eingesetzt. In dem Bericht wurde der Zeitraum zwischen März 2022 und Juni 2023 untersucht. Aktuelle Untersuchungen von HRW deuteten aber daraufhin, dass die Tötungen weiterhin stattfinden.

Auswärtiges Amt äußert sich besorgt

Außenministerin Annelena Baerbock verlangte von der Regierung Saudi-Arabiens eine Stellungnahme zu dem Bericht. Das Auswärtige Amt habe deutlich gemacht, dass es auch für die Zusammenarbeit sehr wichtig sei, dass es eine Antwort der saudischen Regierung gebe, sagte die Grünen-Politikerinnach einem Gespräch mit der Außenministerin von Senegal, Aissata TallSall.

«Wir sind sehr besorgt über die dort aufgeführten massiven Vorwürfe», hatte eine Sprecherin des Außenministeriums zuvor gesagt. Man verfüge aber über keine eigenen Erkenntnisse zu den in dem Bericht geäußerten Vorwürfen. Die Äthiopier sollen beim Versuch, die saudisch-jemenitische Grenze zu überqueren, getötet worden sein.

Das Auswärtige Amt bemühe sich im Gespräch mit den internationalen Partnern, solche Sorgen vorzubringen, so die Sprecherin. Über Details will sie keine Auskunft geben, ergänzt aber: «Das Auswärtige Amt spricht sehr regelmäßig mit Saudi-Arabien, auch über Menschenrechtsfragen.»

Leichenberge entlag der Route

Augenzeugen berichteten den Menschenrechtlern von Leichenbergen entlang der Migrationsroute. «Wenn die saudischen Sicherheitsbeamten eine Gruppe (Migranten) sieht, schießen sie ununterbrochen», sagt eine der Überlebenden den Helfern. Einschätzungen der Menschenrechtsorganisation zufolge hätten die saudischen Beamten Hunderte - «möglicherweise Tausende» - Migranten in dem Grenzgebiet getötet. Asylsuchende und Migranten sagten, die Migrationsroute zwischen dem Jemen und Saudi-Arabien sei «voll von Missbrauch» und unter der Kontrolle von Menschenhändlern.

Trotz des Bürgerkriegs kommen noch immer Migranten in den Jemen mit dem Ziel, ins benachbarte Saudi-Arabien zu gelangen. Schätzungen zufolge kommen weit mehr als 90 Prozent der Migranten auf der «gefährlichen Ostroute» - vom Horn von Afrika über den Golf von Aden durch den Jemen nach Saudi-Arabien - aus Äthiopien. Die Route wird HRW zufolge auch von Migranten aus Somalia, Eritrea und gelegentlich aus anderen ostafrikanischen Ländern genutzt. In den vergangenen Jahren ist der Anteil der Frauen und Mädchen, die auf der Ostroute migrieren, gestiegen.

Im Jemen herrscht seit Ende 2014 ein verheerender Konflikt zwischen der Regierung, den Huthi-Rebellen und deren Verbündeten. Saudi-Arabien kämpft im Jemen gegen die vom Iran unterstützten Huthis, die das Land 2014 überrannten und die weite Teile im Norden beherrschen. Die Vereinten Nationen betrachten den Konflikt im Jemen als eine humanitäre Katastrophe, die das Land an den Rand einer Hungersnot gebracht hat.

© dpa
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