Reisen und Klima: Qualitätsunterschiede bei CO2-Kompensation

Klar, besser fürs Klima wäre: Gar nicht fliegen oder auf Kreuzfahrt gehen. Mit einer Kompensationszahlung kann man zumindest ein wenig Ausgleich leisten. Finanztest hat vier große Anbieter geprüft.
Fliegen gilt als besonders klimaschädliche Form des Reisens - über Ausgleichszahlungen lassen sich die verursachten Klimafolgen zumindest teilweise kompensieren. © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Mit besserem Gewissen reisen: Über CO2-Kompensationsanbieter können Urlauberinnen und Urlauber einen freiwilligen Ausgleich für die Treibhausgase zahlen, die auf ihren Kopf gerechnet bei der Reise anfallen. Die Anbieter finanzieren mit den eingenommenen Geldern Klimaschutzmaßnahmen, etwa den Bau von Biogas- oder Solaranlagen oder Waldaufforstung.

Vor allem in der Qualität der Kompensation - also dem Kern des Angebots - gibt es unter großen Anbietern auf dem deutschen Markt aber Unterschiede. Das zeigt eine Untersuchung der Stiftung Warentest in ihrer Zeitschrift «Finanztest» (11/2022).

Nur Atmosfair konnte vollumfänglich überzeugen, weil dort «ausschließlich nach dem hochwertigen Goldstandard zertifizierte Klimaschutzprojekte» betrieben werden, heißt es in dem Bericht. Der Anbieter bekam auch die einzige «Sehr gut»-Gesamtnote (0,5) im Test und die beste Note in der Kompensationsqualität (ebenfalls 0,5).

Kritik an Güte der Zertifikate

Die Anbieter Klima-Kollekte, Primaklima und Myclimate Deutschland hätten sich bei der Qualität der Kompensation im Vergleich zu einer vergangenen Untersuchung im Jahr 2018 verschlechtert, so Finanztest. Bemängelt wird die Entwicklung des Zertifikate-Portfolios, hier habe die Güte abgenommen. Mit Zertifikaten wird - vereinfacht gesagt - die Treibhausgaseinsparung durch bestimmte Klimaschutzprojekte bestätigt.

Klima-Kollekte (1,7) und Primaklima (2,5) wurden insgesamt «gut» benotet, Myclimate Deutschland «ausreichend» (4,0). Hier kritisierten die Tester, dass auch sogenannte Ex-ante-Zertifikate genutzt werden. Diese bescheinigen demnach Einsparungen, die erst in Zukunft anfallen. Das sei negativ bewertet worden.

© dpa
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