Bahnbetrieb nach Warnstreik-Absage weitgehend planmäßig

Nicht alle Bahnkunden können nach der Warnstreikabsage zu Wochenbeginn wie gewohnt reisen, doch die meisten Züge fahren wie geplant. Das betrifft aber nicht unbedingt kleinere Konkurrenten der Deutschen Bahn.
Lage im Bahnverkehr
Am Montag werde ein Drittel der geplanten Fernzüge nicht verkehren, teilte die Bahn bereits am Sonntag mit. © Bodo Marks/dpa

Vom angekündigten 50-Stunden-Warnstreik im Tarifkonflikt der Eisenbahnen blieb zum Wochenbeginn nicht mehr viel übrig: Nach der kurzfristigen Absage des Arbeitskampfes bei der Deutschen Bahn aufgrund eines gerichtlichen Vergleichs lief der Fern- und Regionalverkehr am Montag weitgehend reibungslos an.

«Wir hatten ja schon begonnen, den Zugverkehr runter zu fahren und mussten ihn dann wieder hochfahren», sagte ein Bahnsprecher in Berlin. «Eine solche Situation hat es bisher noch nie gegeben.» Im Fernverkehr seien am Montag nahezu alle Züge unterwegs. An diesem Dienstag sollen es dann 100 Prozent sein. Im DB-Regionalverkehr gibt es demnach bereits jetzt schon keine Einschränkungen mehr.

Einschränkungen bei anderen Regionalbahnen

Bei anderen Regionalbahnunternehmen hält die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hingegen am Warnstreikaufruf fest. Dazu gehört etwa das Unternehmen Transdev, das unter anderem in Bayern die Bayerische Oberlandbahn und die Bayerische Regionalbahn betreibt.

Auch Abellio Mitteldeutschland ist weiterhin vom Warnstreik betroffen. Das Unternehmen ist als Anbieter insbesondere in Thüringen und Sachsen-Anhalt unterwegs. Bei der Norddeutschen Eisenbahngesellschaft, der Nordwestbahn oder der Westfalenbahn bleibt die EVG ebenfalls beim Arbeitskampf.

Außer in Bayern, wo es bei Regional- und Oberlandbahn sowie beim Meridian noch zu größeren Einschränkungen für Fahrgäste kommt, hielten sich die Auswirkungen bei der Bahn-Konkurrenz laut einer Einschätzung des Wettbewerberverbands Mofair allerdings in Grenzen.

Der Warnstreik sollte am Sonntag um 22.00 Uhr beginnen und am Dienstag um 24.00 Uhr enden. Nachdem unter Vermittlung des Arbeitsgerichts Frankfurt ein Vergleich zwischen der EVG und der Deutschen Bahn beim Knackpunkt Mindestlohn zustande gekommen war, hatte die Gewerkschaft den Arbeitskampf beim bundeseigenen Konzern am Wochenende kurzfristig abgesagt.

Tarifstreit geht trotz Warnstreikabsage weiter

Daraufhin musste die Bahn den bereits abgesagten Zugverkehr «praktisch neu organisieren», sagte der Sprecher. «Wir haben am Wochenende Tausende Mitarbeitende kontaktiert, um möglichst viele Schichten zu besetzen.» Schichtpläne seien neu gestaltet worden, und Fahrzeuge hätten an andere Orte gebracht werden müssen. Der «Kraftakt» sei gelungen.

Weil auch die Fahrdienstleiter wieder zum Dienst antreten mussten, die den Großteil des gesamten Zugverkehrs in Deutschland koordinieren, konnten auch die vom Warnstreik weiterhin betroffenen Regionalbahnen ihre Fahrpläne weitgehend einhalten.

Beendet ist der Tarifkonflikt für die rund 180.000 Beschäftigten der Deutschen Bahn mit der Warnstreikabsage allerdings nicht. Bereits kommende Woche Dienstag und Mittwoch kommen EVG und Arbeitgeber erneut in Fulda zusammen. Es ist die vorerst letzte geplante Verhandlungsrunde im laufenden Tarifstreit.

© dpa ⁄ Von Matthias Arnold und Fabian Nitschmann, dpa
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