Strengere EU-Regeln bei Online-Käufen auf den Weg gebracht

Verbraucherschützer finden immer wieder Produkte, die Gefahren bergen. Gegen diese soll strenger vorgegangen werden - wovon vor allem Verbraucher profitieren sollen.
Das Europaparlament hat für strengere Regeln bei Online-Einkäufen gestimmt. Sie sollen sicherstellen, das gefährliche Produkte schneller aus dem Verkehr gezogen werden. © picture alliance / Anja Mia Neumann/dpa

Verbraucher in der EU werden künftig besser vor gefährlichen Produkten geschützt. Das Europaparlament bestätigte nun strengere Regeln bei Online-Käufen. Gefährliche Produkte sollen schneller aus dem Verkehr gezogen und Rückrufe wirkungsvoller werden, wie das Parlament mitteilte.

Vorgesehen ist zudem, dass Online-Marktplätze wie Ebay oder Amazon enger mit den Aufsichtsbehörden zusammenarbeiten müssen. Die Behörden wiederum können anordnen, dass gefährliche Produkte innerhalb von zwei Arbeitstagen aus dem Angebot entfernt werden müssen.

Händler müssen Kontaktperson nennen

Unternehmen, die Produkte in der EU verkaufen wollen, müssen etwa einen in der EU ansässigen Händler benennen, der für ihre Sicherheit verantwortlich ist. So hätten Verbraucher und Behörden bei Problemen mit der Produktsicherheit immer eine Kontaktperson, sagte die CDU-Europaabgeordnete Marion Walsmann.

Außerdem sehen die neuen Regeln vor, dass Informationen über die Sicherheit der Produkte in klarer und leicht verständlicher Sprache angegeben sein muss.

Im vergangenen Jahr lösten europäische Länder 2117-mal das Schnellwarnsystem für gefährliche Produkte aus. In fast jedem vierten Fall handelte es sich um Spielzeug. «Dank dieses Gesetzes schützen wir unsere schwächsten Verbraucher, insbesondere Kinder», sagte Dita Charanzová, die das Gesetz für das Parlament aushandelte.

In den vergangenen Jahren kamen stets mehr als 50 Prozent der als gefährlich eingestuften Produkte aus China. «Mit diesem Gesetz haben wir einen entscheidenden Schritt gegen diejenigen unternommen, die in Europa unsichere Produkte verkaufen», sagte Charanzová.

Konkrete Regeln für Rückrufe

Schätzungen zufolge wird rund ein Drittel der in der EU zurückgerufenen Produkte weiter von Verbrauchern verwendet. Aus diesem Grund gelten für Rückrufe künftig konkrete Regeln. Käuferinnen und Käufer sollen nicht nur per E-Mail über den Rückruf informiert werden, sondern ihnen muss zugleich eine Reparatur, ein Ersatzprodukt oder eine Erstattung angeboten werden.

Die neuen Vorschriften sollen nicht nur zur Sicherheit der Verbraucher beitragen, sondern sie sollen auch Geld sparen. Nach Angaben des Parlaments werden in der EU im ersten Jahr rund eine Milliarde Euro und in den kommenden zehn Jahren etwa 5,5 Milliarden Euro gespart.

Nach der noch ausstehenden Zustimmung der EU-Staaten kann das Gesetz im EU-Amtsblatt veröffentlicht werden. Rund eineinhalb Jahre später sollen die Regeln gelten.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Fußball news
«Tut weh»: Aus der HSV-Aufstiegstraum, VfB bleibt Erstligist
Internet news & surftipps
Computer-Brille: Apple stößt in neue Produkt-Kategorie vor
People news
Harrys Kampf gegen den britischen Boulevard
Handy ratgeber & tests
Galaxy-S23-Größe: Die drei Samsung-Modelle im Vergleich
Handy ratgeber & tests
Instagram Reel in Story teilen: So geht’s 
Games news
Steam-Spiele neu installieren: Mit und ohne Download
People news
Prinzessin Eugenie ist wieder Mutter geworden
Reise
Reiseveranstalter pleite: Wie gibt es Geld zurück?