Wie werde ich Körperspender?

Mehr Menschen überlegen, ihren Körper nach dem Tod für Forschung und Ausbildung zu spenden. Welche Schritte muss man dafür gehen?

Auch über den Tod hinaus Gutes tun: Das kann ein Antrieb sein, seinen Leichnam für die Forschung oder die Ausbildung von Medizinerinnen und Medizinern zur Verfügung zu stellen. Wie genau geht man das an?

Die Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas hat zusammengetragen, wo Körperspenden möglich sind. In Deutschland gibt es dafür mehr als 30 Anlaufstellen, in aller Regel sind es die anatomischen Institute der Universitätskliniken.

Dort kann sich informieren, wer Interesse hat. Zum Beispiel darüber, ob das Institut derzeit überhaupt neue Körperspenderinnen und -spender aufnimmt. Oder darüber, in welchen Fällen die Spende nicht möglich ist. Laut Aeternitas kann das bei starkem Übergewicht oder Infektionskrankheiten der Fall sein.

Es kommt auch auf den Radius des Instituts an

Übrigens: Sich einfach irgendein Institut auszuwählen, geht nicht. Es sollte das nächstgelegene sein. Denn im Todesfall muss der Leichnam schnell überführt werden, damit er direkt konserviert werden kann.

Die Uniklinik Aachen zum Beispiel stellt die Bedingung, dass Körperspender im Umkreis von 30 Kilometern wohnen müssen. Verstirbt man außerhalb des Radius des jeweiligen Institutes - zum Beispiel auf einer Auslandsreise - kann die Körperspende nicht stattfinden.

Denn: Einen Vertrag, der für beide Seiten bindend ist, gibt es bei der Körperspende nicht. Stattdessen füllen Interessierte lediglich eine Absichtserklärung aus. Das heißt auch: Wer sich umentscheidet, kann davon zurücktreten, ohne Gründe offenlegen zu müssen. Man muss nur dem jeweiligen Institut Bescheid geben.

Körperspenderinnen und -spender bekommen vom jeweiligen Institut einen Körperspenderausweis ausgestellt, den sie zusammen mit dem Personalausweis bei sich tragen. Darauf steht, wer im Todesfall zu kontaktieren ist.

Bis zur Beisetzung dauert es

Aeternitas rät Körperspende-Interessierten, auch die Angehörigen ins Boot zu holen. Denn: Stellt man seinen Körper der Wissenschaft zur Verfügung, können bis zur Beisetzung durchaus zwei oder drei Jahre - oder noch mehr Zeit - verstreichen.

Oft haben die Institute eigene Gräberfelder auf Friedhöfen, wo die Körperspenderinnen und -spender bestattet werden können. Dabei veranstalten die Institute jährliche Gedenkfeiern, bei denen die Angehörigen Abschied nehmen können.

In aller Regel müssen Körperspenderinnen und -spender einen bestimmten Beitrag zahlen. Denn die Kosten für die Überführung des Leichnams und die Bestattung tragen die Institute nur zum Teil. Das Institut für Anatomie des Uniklinikums Leipzig erhebt zum Beispiel eine Bearbeitungsgebühr von 1200 Euro.

© dpa
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