Affenpocken-Ausbruch bleibt Gesundheitsnotstand

Weil in zahlreichen Ländern plötzlich Affenpocken auftraten, rief die WHO am 23. Juli 2022 den internationalen Gesundheitsnotstand aus. Die Fälle gehen inzwischen deutlich zurück. Bleibt es also bei dieser Alarmstufe?
Trotz deutlicher Rückgänge der Affenpocken-Nachweise weltweit hebt die WHO internationalen Gesundheitsnotstand nicht auf. © National Institute of Allergy and Infectious Diseases/AP/dpa

Trotz deutlicher Rückgänge der Affenpocken-Nachweise weltweit hebt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den deshalb verhängten internationalen Gesundheitsnotstand nicht auf. Das teilte sie nun in Genf mit und folgte damit der Empfehlung eines unabhängigen Expertenrates.

Es gebe immer noch Fälle von Affenpocken (Mpox) in mehr als 30 Ländern, sagte WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus.

«Die mögliche Untererfassung und unvollständiger Meldung bestätigter Fälle in einigen Regionen ist besorgniserregend, insbesondere in Ländern, in denen bereits früher eine Übertragung der Mpox-Erkrankung vom Tier auf den Menschen gemeldet wurde», sagte er. Die WHO spricht inzwischen von Mpox und nicht mehr von monkeypox (Affenpocken), weil die Krankheit mit Affen eigentlich nichts zu tun hat, sondern nur zufällig erstmals in Affen nachgewiesen wurde. Tedros rief alle Länder auf, weiterhin wachsam zu sein

WHO will Bewusstsein für eine Bedrohung schärfen

Der Notstand gilt seit dem 23. Juli 2022, nachdem in zahlreichen Ländern plötzlich Affenpocken nachgewiesen wurden, die bei Menschen bis dahin nur aus wenigen afrikanischen Ländern bekannt waren. Die Deklaration eines internationalen Gesundheitsnotstands - oder die Aufhebung - hat keine unmittelbaren Folgen. Mit dieser Alarmstufe will die WHO bei Regierungen nur das Bewusstsein für eine Bedrohung schärfen. Länder entscheiden selbst, welche Maßnahmen sie ergreifen.

Die Krankheit wird durch das Affenpockenvirus ausgelöst. Das auffälligste Symptom sind Hautveränderungen, die auch in der Genital- und Analregion auftreten können. 96,5 Prozent der registrierten Infizierten sind nach WHO-Angaben Männer - die meisten davon 18 bis 44 Jahre alt. Rund 84 Prozent der registrierten Fälle, bei denen die sexuelle Orientierung bekannt war, sind Männer, die Sex mit Männern haben.

Die Zahl der gemeldeten Fälle von bis zu mehreren Tausend pro Woche ist seit Herbst 2022 stark zurückgegangen. In der Woche von 6. bis 12. Februar 2023 wurden der WHO aus aller Welt noch 270 Fälle gemeldet. Insgesamt hat die WHO seit Anfang 2022 rund 86.000 Infektionen aus Dutzenden Ländern registriert und über 90 Todesfälle. In Deutschland gab es seit Mai 2022 etwa 3700 registrierte Fälle, seit Oktober wurden nur noch wenige gemeldet. Es gibt eine Schutzimpfung gegen das Virus. Die WHO hat sich stark für die Ankurbelung der Produktion eingesetzt.

© dpa
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