Wiesn-Knigge: Die wichtigsten Regeln fürs Oktoberfest

Im Herbst herrscht zweieinhalb Wochen lang Ausnahmezustand in München! Doch das heißt noch lange nicht, dass man sich auf der Theresienwiese benehmen kann wie man will: Auch beim Oktoberfest gibt es gewisse Regeln zu beachten - und wer sich nicht an diese hält, der wird schneller aus dem Festzelt geworfen als er "Knigge" sagen kann. Damit ihr unbesorgt in die fünfte Jahreszeit starten könnt, beantworten wir die wichtigsten Wiesn-Fragen. Dos & Don’ts auf dem Oktoberfest: So tappt ihr garantiert nicht ins Fettnäpfchen! Tanzen im Festzelt: Was ist erlaubt? Viele stellen sich vor, dass auf dem Oktoberfest wild auf den Tischen getanzt wird, doch das ist ein weitverbreiteter Irrglaube. In den Festzelten ist das Tanzen auf den Tischen strikt verboten, und wer es trotzdem versucht, wird schnell von der Security hinausbegleitet. Erlaubt ist dagegen das Mitschunkeln und Feiern auf den Bänken – dort gehört das ausgelassene Tanzen fast schon dazu. Wichtig ist allerdings, dass die Gänge frei bleiben, da sie jederzeit passierbar sein müssen. Essen und Trinken im Festzelt Während es in bayerischen Biergärten Tradition ist, die eigene Brotzeit wie Brezen oder Obazda mitzubringen, gilt im Festzelt auf der Wiesn eine andere Regel: Mitgebrachtes Essen ist dort absolut tabu. Die soeben gekaufte Leberkäs-Semmel muss also draußen bleiben. Auch Getränke dürfen nicht mitgenommen werden. Um unnötigen Stress zu vermeiden, solltest Du außerdem genügend Bargeld dabeihaben. Zwar akzeptieren einige Festzelte inzwischen EC- oder Kreditkartenzahlung, doch die Technik funktioniert nicht immer zuverlässig. Sitzplätze und Reservierungen Einen Platz im Festzelt zu ergattern, ist oft die größte Herausforderung. Hat man es ins Zelt geschafft, versuchen viele mit Jacken und Taschen auf den Bänken Plätze für Freunde und Famile zu reservieren. Das das bringt nichts: Bedienungen und Security räumen diese Plätze schnell wieder frei. Wer mit Freunden zusammen sitzen möchte, sollte also entweder sehr früh als Gruppe erscheinen oder im Voraus einen Tisch reservieren. Ohne Reservierung kann es sein, dass man am Ende gar nicht ins Zelt kommt. Tischmanieren auf dem Oktoberfest Das Wiesn-Hendl gehört zu den Klassikern im Festzelt – doch es mit Messer und Gabel zu essen, ist gar nicht so einfach. Traditionell isst man das knusprige Hendl einfach mit den Fingern. Niemand schaut Dich dabei schief an, schließlich ist es die gängige Praxis. In vielen Zelten liegen sogar Erfrischungstücher auf den Tischen bereit, um sich die fettigen Finger zu säubern. Dirndl-Schleife und ihre Bedeutung Für viele Besucher:innen ist die Dirndl-Schleife ein kleines Rätsel. Traditionell gilt: Wer die Schleife links trägt, signalisiert, dass sie Single ist. Rechts bedeutet, dass die Frau vergeben oder verheiratet ist. Eine Schleife in der Mitte weist klassischerweise auf Jungfräulichkeit hin, während sie hinten ursprünglich von Witwen getragen wurde. Allerdings wird diese Tradition mittlerweile lockerer gehandhabt, sodass man sich nicht blind auf die Schleifen-Position verlassen sollte. Flirten auf der Wiesn: Chancen und Stolperfallen Die Wiesn ist nicht nur ein Ort zum Feiern, sondern auch zum Kennenlernen. Wer in Flirtlaune ist, sollte es charmant und respektvoll angehen. Ein freundliches Lächeln oder das gemeinsame Anstoßen mit einer Maß sind meist wirkungsvoller als plumpe Sprüche. Viele versuchen, den Beziehungsstatus anhand der Dirndl-Schleife abzulesen, doch wie bereits erwähnt, ist diese Tradition nicht immer zuverlässig. Vorsicht gilt außerdem beim Personal: Kellnerinnen tragen ihre Schleife meist hinten oder vorne mittig, um keine Auskünfte über ihren Beziehungsstatus zu geben – immerhin sind sie nur zum Arbeiten vor Ort. Anbaggern ist hier absolut fehl am Platz. Rauchen, Sicherheit und Anreise Seit 2010 gilt in allen bayerischen Festzelten ein striktes Rauchverbot. Wer trotzdem zur Zigarette greift, muss mit Konsequenzen rechnen und das Zelt verlassen. Raucher:innen finden draußen ausreichend Möglichkeiten, eine Pause einzulegen. Für die Anreise empfiehlt sich unbedingt der öffentliche Nahverkehr, da die U-Bahn-Stationen rund um die Theresienwiese perfekt angebunden sind. Mit dem Auto anzureisen lohnt sich dagegen nicht: Es gibt kaum Parkplätze, und bereits nach einer einzigen Maß Bier solltest Du Dich keinesfalls mehr hinters Steuer setzen. Auch vom Fahrradfahren nach Alkoholkonsum ist dringend abzuraten. Die Polizei in München kontrolliert zudem während der Wiesn-Zeit besonders gründlich. Erholen an der Bavaria Majestätisch thront die Bavaria auf dem Hügel hinter den Festzelten. Von dort aus hat man einen schönen Ausblick auf das heitere Treiben. Dennoch sollte man - wenn man sich für ein paar Minuten vom Wiesn-Getummel erholen will - lieber nicht dorthin verirren: Der Grashügel ist dafür bekannt, dass sich hier die "Bierleichen" und ihre Hinterlassenschaften sammeln. Kein schöner Ort... Wer eine kleine Verschnaufspause braucht, den sollte es lieber zur "Oide Wiesn" verschlagen, ein vom eigentlichen Oktoberfest abgetrennter Bereich mit historischen Fahrgeschäften und einer Extraportion Nostalgie-Feeling. Vor allem für Familien ist die "Oide Wiesn" eine tolle Alternative. Im Biergarten lässt es sich wunderbar entspannen. Einziger Haken: Der Eintritt kostet 4 Euro pro Person. Ab 21 Uhr ist der Eintritt frei.

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