Twitter stellt alte und neue Verifikations-Häkchen gleich

Nach der Umstellung der Verifikations-Häkchen auf ein Bezahl-Modell folgt prompt weitere Verwirrung. Und ein traditionsreiches Medienhaus steht nun offenbar ganz ohne Häkchen da.
Elon Musk
Twitter-Chef Elon Musk. © Susan Walsh/AP/dpa

Twitter hat mit der nächsten Neuerung bei seinen Verifikations-Symbolen den Nutzen der einst hilfreichen Zeichen weiter entwertet. Der Unterschied zwischen den früher nach einer Prüfung an prominente Nutzer vergebenen Häkchen und den neuen Bezahl-Symbolen ohne eine echte Verifizierung ist in der Nacht zu Montag komplett verwischt worden.

Twitter-Besitzer Elon Musk hatte vor kurzem noch angekündigt, dass die früheren Symbole vom 1. April an entfernt werden sollen. Viele bekannte Nutzer wie Basketball-Star LeBron James machten in den vergangenen Tagen deutlich, dass sie kein Abo abschließen werden, um in ihren Profilen das weiße Häkchen auf blauem Hintergrund zu behalten.

Am Montag hatten zahlreiche früher verifizierte Accounts weiterhin das Symbol - doch der Erklärtext wurde zu beiden Arten der Häkchen angeglichen. Bisher bekamen die Nutzer bei einem Klick auf das Symbol angezeigt, ob es einst kostenlos vergeben oder jetzt mit einer Abo-Zahlung erkauft wurde. Jetzt heißt es zu allen Häkchen, dass der Account entweder ein Abo abgeschlossen hat oder früher verifiziert war.

Kein Häkchen für die «New York Times»

Eine Ausnahme traf das Profil der «New York Times», das seit dem Wochenende kein Verifikations-Häkchen mehr hat. Zuvor hatte ein Twitter-Nutzer Musk darauf hingewiesen, dass die Zeitung angekündigt habe, nicht für ein Abo mit dem Symbol bezahlen zu wollen. «Ok, dann nehmen wir es weg», antwortete Musk. Danach griff er die Zeitung in weiteren Tweets an. Er schrieb unter anderem, die «New York Times» verbreite «Propaganda, die nicht einmal interessant ist». Die Tweets der Zeitung nannte er «Durchfall».

Unterdessen hatten auch andere große US-Medien angekündigt, nicht für das Symbol bezahlen zu wollen. Sie hatten am Montag weiterhin ihre Häkchen. Musk reagiert bei Twitter oft auf Tweets von einer Handvoll Accounts mit rechten politischen Ansichten. Medien wirft er schon lange vor, unfair über ihn zu berichten. Vor kurzem schrieb er, dass sie «rassistisch» gegenüber Weißen seien.

Musk hatte Twitter im vergangenen Oktober für rund 44 Milliarden Dollar gekauft. Darauf folgte ein Einbruch der Werbeeinnahmen - und er setzt nur stärker auf Abo-Erlöse. Für einen Nutzer kostet das Abo acht Euro im Monat. Unternehmen und Organisationen sollen für ein goldgelbes Verifikations-Symbol aber monatlich eine Grundgebühr von 950 Euro plus 50 Euro für jeden verknüpften Account bezahlen.

© dpa
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