Kartellamt schaltet sich in Handynetz-Streit ein

Drei Handynetze gibt es in Deutschland: von der Telekom, von Vodafone und von O2. Nummer vier ist in der Mache. Doch der Neueinsteiger 1&1 kommt nicht voran, der Ausbau stockt.
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1&1 hätte bis zum Jahresbeginn 1000 Antennenstandorte in Betrieb nehmen müssen, tatsächlich waren es aber nur fünf. © Thomas Frey/dpa

Beim schleppenden Ausbau des vierten deutschen Handynetzes durch den Telekommunikationskonzern 1&1 nimmt das Bundeskartellamt die Rolle des Konkurrenten Vodafone unter die Lupe.

1&1 hatte sich im Februar bei Deutschlands obersten Wettbewerbshütern beschwert und Vodafone Behinderung vorgeworfen. Daraufhin nahm sich die Bonner Behörde des Themas an und teilte nun mit, ein Missbrauchsverfahren eingeleitet zu haben. Man werde sich «genau ansehen, ob es gute Gründe für die Verzögerung bei der Bereitstellung von Antennenstandorten für 1&1 gibt», sagte Kartellamtschef Andreas Mundt.

1&1 hätte bis zum Jahresbeginn 1000 Antennenstandorte in Betrieb nehmen müssen, tatsächlich waren es aber nur fünf. Das liegt zum großen Teil daran, dass der Infrastrukturanbieter Vantage Towers, der die Masten und Dachstandorte bereitstellt für die Antennen, viel weniger Standorte ermöglichte als vertraglich zugesichert. Vodafone - also ein anderer Netzbetreiber und somit ein direkter 1&1-Konkurrent - hält zusammen mit Finanzinvestoren knapp 90 Prozent an Vantage. Der Neueinsteiger aus Montabaur argwöhnte, dass Vodafone seine Finger im Spiel hatte, um den Ausbau des Konkurrenznetzes abzubremsen. Nun prüft das Kartellamt eine mögliche kartellrechtswidrige Behinderung.

Vantage Towers und Vodafone weisen beide den Vorwurf zurück. «Als neutraler und unabhängiger Host bieten wir allen unseren Kunden einen offenen Zugang zu unserer passiven Infrastruktur», sagt eine Vantage-Sprecherin. Man werde «die Gründe für etwaige Verzögerungen ausführlich darlegen». Beide Firmen betonen, in dem Verfahren mit dem Kartellamt zu kooperieren. Eine 1&1-Sprecherin begrüßte das Vorgehen des Kartellamts: «Die Untersuchung durch die Behörde wird nun Klarheit und Transparenz schaffen.»

© dpa
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